Pressemitteilung: Schönauer Adressen des Widerstands 

Landtagsabgeordnete Dr. Susanne Aschhoff lud am vergangenen Freitag zu einem stadtteilhistorischen Abend im Schönauer Siedlerheim ein. Rund 40 Besucher:innen lauschten dort den Geschichten über die Widerstandskämpfer:innen aus dem Mannheimer Arbeiterwiderstand. Dr. Aschhoff erklärt: „Gerade in diesen Zeiten wird es deutlich, wie wichtig es ist, Rückgrat zu zeigen und für seine Überzeugungen und die Demokratie einzustehen und zu kämpfen. Die Geschichte hinter einigen Straßennamen auf der Schönau erinnern niederschwellig an die Widerstandskämpfer aus der NS-Zeit, darunter auch Mitglieder der Lechleiter-Gruppe.“ 
 
Im Mannheimer Stadtteil Schönau sind seit Mitte der 80er Jahre mehrere Straßen nach Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime benannt. Doch nur wenige wissen um die Geschichten der Männer, die hinter diesen Namen stecken. Historiker und Sozialwissenschaftler Dr. Marco Brenneisen, Mitarbeiter im MARCHIVUM und stellv. Leiter der KZ-Gedenkstätte Sandhofen, kennt sie alle. In seinem Vortrag gab er den Besucher:innen nicht nur Einblick in die Biografien der Lechleiter-Gruppe, sondern schilderte auch den Entstehungsprozess der Straßenbenennung. „Die Vermittlung von Wissen ermöglicht den Menschen heute ein Verständnis für die Geschichte der damaligen Widerstandskämpfer:innen. So können wir diese erst richtig einordnen und entsprechend würdigen“, erklärt er seine Motivation für den Vortrag.
 
Unter den Besucher:innen befanden sich auch Schüler:innen des Johanna Geissmar Gymnasiums, welche sich bereits im Unterricht mit dem Mannheimer Arbeiterwiderstand auseinander gesetzt haben. Die 17-jährige Schülerin, Katharina Hildebrand, bemerkt dazu, „Die Arbeit der Lechleiter-Gruppe kenne ich aus dem Unterricht, doch ist es nochmal etwas anderes Bilder und Geschichten in einer Abendveranstaltung anhand von historischen Dokumenten erläutert zu bekommen.“
 
„Ich freue mich, dass wir mit der Veranstaltung ein Stück Erinnerungskultur erlebbar machen konnten. Beim nächsten Spaziergang durch die Friedrich-Dürr-Straße, den Max-Winterhalter-Ring oder den Ludwig-Neischwander-Weg erinnern wir uns an die persönlichen Schicksale. Sie sind es, die uns aufhorchen lassen, gerade auch von Menschen, die unweit unsers Zuhauses oder im gleichen Stadtteil lebten.“ so die Abgeordnete Dr. Aschhoff abschliessend.