Dr. Susanne Aschhoff (MdL) erinnert an die rassistischen Ausschreitungen vor 30 Jahren

30 Jahre progromartige Aufmärsche in Mannheim-Schönau – 

Dr. Susanne Aschhoff (MdL) erinnert an die rassistischen Ausschreitungen vor 30 Jahren

Im Mai und Juni 1992 kam es nach einem Gerücht, welches schnell von der Polizei widerlegt wurde, zu Ausschreitungen vor der damaligen Flüchtlingsunterkunft in der Lilienthalstraße in Mannheim-Schönau.

Die Ausschreitungen begannen an Christi Himmelfahrt (Vatertag) Ende Mai und hielten sich trotz polizeilicher Präsenz bis in den Juni. Fast zeitgleich mit den Pogromen in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen oder Mölln konnten die Geflüchteten in der ehemaligen Kaserne (heute Lidl) nur mit Mühe vor dem wütenden Mob geschützt werden. Gegendemonstrationen wurden teilweise verhindert und verboten.

In diesem Jahr gibt es nun nach 30 Jahren, in denen man sich kaum mit dieser Stadtteilgeschichte befasst hat, einige wichtige Veranstaltungen, die informieren und zur Diskussion anregen sollen. Dr. Susanne Aschhoff, Landtagsabgeordnete für Mannheim Nord, ruft auf, daran teilzunehmen und wird dies weitestgehend auch selbst tun.

So wird es am 28.5. um 19:00 Uhr wiederholt auf der Schönau mit Treffpunkt am Lidl in der Lilienthalstraße das Angebot zu einem Spaziergang mit historischen Berichten und Begegnungen mit ehemaligen Bewohnern der Sammelunterkunft geben. Ein erster Rundgang wurde bereits an Christi Himmelfahrt durchgeführt. Das Nationaltheater hat zum Thema das Stück „Brennstoff“ inszeniert, das vom 26.5 bis 28.5. im Werkhaus zu sehen ist und Fragmente von Interviews mit Zeitzeugen enthält.

Nicht nur für viele Bewohner*innen der Schönau eine gute Gelegenheit, sich mit den Ereignissen von 1992 in ihrem Stadtteil zu beschäftigen, sondern auch um in ganz Mannheim den noch immer schwelenden Rassismus zu bekämpfen.

Dr. Susanne Aschhoff fordert aber auch, sich in der Folge und in Kooperation mit den Betroffenen Gedanken über ein dauerhaftes Gedenken in Mannheim-Schönau zu machen. Denn solche Ereignisse mahnen uns, immer wieder neu gegen Hass und Hetze aufzustehen und anzugehen.

Foto: Zeitzeuge Hermann Rüttermann berichtet Dr. Susanne Aschhoff (MdL) und rund 20 interessierten Zuhörerinnen über die Geschehnisse rund um eine Flüchtlingsunterkunft auf der Schönau. (ms)