Staatssekretär Baumann diskutiert Energiewende mit Bürgern

Wie gestalten wir die Energiewende vor Ort?

Am Freitag, den 15. Juli veranstaltete der Ortsverband NORD und der Arbeitskreis Energie des Kreisverbands Mannheim, Bündnis 90/ Die Grünen, Im Kulturhaus Käfertal eine Podiumsdiskussion zu den Auswirkungen der Energiewende in Mannheim. Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell und Stadtrat Deniz Gedik beleuchteten Ausgangsbedingungen und lokale Pläne der Stadt Mannheim. Praktische Tipps zur Nachrüstung von Mietwohnungen und Eigenheimen erfuhren die Anwesenden von Energieberaterin Silvia Dörrenbächer. Mit dem Staatssekretär
im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Dr. Andre Baumann MdL und der Moderatorin Dr. Susanne Aschhoff MdL war zudem die Landesebene stark vertreten.

„Alle politischen Ebenen müssen bei der Energiewende ineinandergreifen, um das Tempo zu erhöhen“, leitete Aschhoff den Bürgerdialog ein. Staatssekretär Baumann nannte als wichtige Voraussetzungen für die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Bereitstellung von Flächen für erneuerbare Energien, den Auf- und Ausbau der Infrastruktur sowie die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Zudem lobte er eingangs die Tatsache, dass 60% der Einwohner:innen Mannheims an die Fernwärme angeschlossen seien. Damit würde bereits ein Großteil der Bürger:innen von der geplanten Dekarbonisierung der Fernwärme profitieren. Zu diesem Zweck wurde erst kürzlich mit dem Bau einer Flusswärmepumpe am Rhein begonnen. Bürgermeisterin Pretzell führte in ihren Schilderungen weitere Maßnahmen aus, demnach analysiere die Smart City GmbH aktuell Flächen für die Nutzung von Photovoltaik. Bis Ende nächsten Jahres werden insgesamt 30 städtische Gebäude mit Solarmodulen ausgestattet. Der energiepolitische Sprecher der Grünen Fraktion, Gedik, verwies bei
dieser Gelegenheit auf den Klimaschutzaktionsplan der Stadt, an dem sich Interessierte Bürger:innen mehrfach beteiligen konnten. Dass die ökologische Frage, mit der sozialen Frage eng verknüpft sei, zeige bspw., dass Menschen mit geringerem Einkommen tendenziell ältere Gebäude bewohnen, in denen nun hohe Nebenkostenabrechnungen anfallen würden. Dies sei ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt, dem er sich als Stadtrat bewusst sei. Ziel sei es, alle Teile einer Stadtgesellschaft bei der Energiewende angemessen einzubinden, pflichteten ihm die anderen Podiumsgäste bei.

Einfach, sicher und preiswert muss die Energiewende sein


„Hier bedarf es vieler kleiner Maßnahmen, erläuterte Energieberaterin Dörrenbächer. Als Beispiel nannte sie den Einsatz von Balkonmodulen, die einzelne Haushalte mit Energie aus Sonnenkraft versorgen und jährlich so viel CO2 wie 15 Buchen einsparen. Staatssekretär Baumann hörte sich gegen Ende der Veranstaltung individuelle Berichte des Publikums interessiert an. So sei bspw. die Einhaltung von Vorgaben der Denkmalschutzbehörde ein Dilemma mit Blick auf die Anbringung von Photovoltaikanlagen. Staatssekretär Baumann versicherte, dass an schnellen Lösungen auf Landesebene intensiv gearbeitet würde und die Fortschritte von Ministerpräsident Kretschmann persönlich verfolgt und vorangetrieben werden würden. Ihm sei bewusst, dass eine Energiewende letztendlich einfach, bezahlbar und sicher sein müsse. Zuvor hatten mehrere Anwesende aufwendige Behördengänge, Lieferschwierigkeiten und den Fachkräftemangel beklagt.

„Dass der Atelierraum bis auf den letzten Stuhl besetzt und wir die geplante Veranstaltungsdauer überzogen wurde, zeigt den hohen Stellenwert den das Thema in der Bevölkerung hat“, bemerkt AK Energie-Sprecherin Katharina Zimmer. Die Co-Sprecherinnen des Ortsverbandes Nord, Melanie Schmitt und Dr. Pia Becker freuten sich über die Diskussionsbereitschaft auf Seiten der Bürgerschaft und der Politik. „In einer Zeit, in der eine große Unsicherheit bezüglich der Energiewende aus Konsumentensicht wahrzunehmen ist, möchten wir mit Dialogveranstaltungen zu
mehr Transparenz und Planungssicherheit beitragen“.
Umfangreiche Informationen erhalten Sie bei Bedarf unter diesem Link:  Klimaschutzagentur Mannheim (klima-ma.de)