Gemeinsame Pressemitteilung: Demokratie in Gefahr? Aus der Vergangenheit lernen

Dauerausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ aktueller denn je: Mit den Landtagsabgeordneten Elke Zimmer und Dr. Susanne Aschhoff im NS-Dokumentationszentrum im MARCHIVUM.

Wie scheitert eine Demokratie? Mit dieser spannenden Frage startete die Veranstaltung „Demokratie in Gefahr? Aus der Vergangenheit lernen“ der Grünen Landtagsabgeordneten Elke Zimmer und Dr. Susanne Aschhoff im MARCHIVUM. Im Anschluss an die Führung durch das NS-Dokumentationszentrum diskutierten die Teilnehmenden über Parallelen und Unterschiede zu heute mit Dr. Harald Stockert, dem Direktor des MARCHIVUM, sowie Dr. Thomas Throckmorton, dem Stellvertretenden Direktor.

Demokratie ist nicht selbstverständlich

„Der große Anklang dieser Veranstaltung zeigt, wie aktuell das Thema der Ausstellung heute ist“, begrüßte Zimmer die rund 60 Teilnehmenden. „Um zu verhindern, dass Geschichte sich wiederholt und um es im Hier und Jetzt sowie in Zukunft besser zu machen, ist es wichtig, die Vergangenheit zu kennen,“ ergänzte Dr. Aschhoff. Die multimediale und interaktive Dauerausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ im MARCHIVUM erzählt die historische Entwicklung in Mannheim während der NS-Diktatur. Sie stellt Fragen nach dem Wie und Warum an unsere eigene Geschichte, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung stets gegen antidemokratische Tendenzen von uns allen verteidigt werden muss.

„Demokratie ist nichts Selbstverständliches“, betonte Zimmer. „Wir müssen für sie eintreten und für sie kämpfen. So deutlich hätte ich das vor fünf Jahren nicht gesagt. Aber heute erleben wir, wie rechte Kräfte versuchen, unsere Demokratie zu destabilisieren. Deshalb ist es so wichtig, dass wir alle am 9. Juni bei den Kommunal- und Europawahlen demokratisch wählen. Wir haben es mit unserem Kreuz in der Hand.“

Heute wie damals? Parallelen und Unterschiede

„Klimawandel, Corona, Kriege: Krisen machen Angst. Der Schlüssel, um diesen Krisen zu begegnen sind gute Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt – kein rechter Populismus,“ so Dr. Aschhoff. „Wir haben die Aufgabe, es besser zu machen und auch die Voraussetzungen dafür, das zu schaffen. Lasst uns gemeinsam aus der Vergangenheit lernen und unsere Zukunft freiheitlich und demokratisch gestalten!“

Die Ausstellung startet mit der Weimarer Republik und dem Scheitern einer Demokratie. Biografien und interaktive Stationen erwecken Geschichte zum Leben und bringen das Mannheim der 1930er und 40er Jahre näher. Immer wieder fanden Teilnehmende Parallelen zu heute: Auch damals gab es eine Medienrevolution: „Ohne das Radio wäre der Aufstieg der Nationalsozialisten nicht möglich gewesen“, erklärte Dr. Stockert während der Führung. „Und heute nutzen sie TikTok“, stellte ein Teilnehmer fest.

„Berlin ist nicht Weimar“, beruhigte Dr. Stockert in der anschließenden Diskussion, indem er das politische Geschehen einordnete: „Die Krisen damals sind nur bedingt mit denen heute vergleichbar und wir haben heute eine größere Krisenresilienz. Aber es gibt Mechanismen in der politischen Auseinandersetzung mit rechten Kräften, die sich ähneln. Diese wollen wir in unserer Ausstellung aufzeigen und aufklären.“