Umbau des Kollekturwalds in Mannheim: Ein Blick in die Zukunft des Käfertaler Walds

Der vom Klimawandel stark betroffene Kollekturwald im Mannheimer Stadtteil Schönau steht vor einem bedeutenden Wandel. Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Susanne Aschhoff (Grüne) hatten Bürger die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von den geplanten Veränderungen im Stadtwald zu machen.

Seit 2021 wird der Käfertaler Wald, zu dem auch der Kollekturwald gehört, schrittweise umgestaltet. Dieses Projekt wird von der Stiftung Schönau als Eigentümerin in Zusammenarbeit mit der Landschaftsagentur Plus GmbH durchgeführt. Um den aktuellen Zustand des Waldes zu veranschaulichen, führte Susanne Aschhoff gemeinsam mit Forstexperten eine Gruppe interessierter Bürger durch den Wald. Der Rundgang startete am Waldeingang gegenüber dem Lidl-Supermarkt in der Sonderburger Straße und führte die Teilnehmer zu einer eingezäunten Umbaufläche im Kollekturwald.

Herausforderungen des Waldes

Während des Rundgangs wurde deutlich, dass der Kollekturwald an vielen Stellen unter den Folgen des Klimawandels leidet. „Ich bin oft in diesem Wald und sehe, dass es ihm an vielen Stellen nicht gut geht. Wir müssen handeln“, betonte Susanne Aschhoff. Der Käfertaler Wald sei nicht nur ein wichtiger Erholungsort für die Menschen, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Ein besonderes Problem im Wald stellt die invasiv verbreitete spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) dar, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Diese Baumart verdrängt heimische Pflanzen und gefährdet die biologische Vielfalt. Im Rahmen des Waldumbaus wird die Traubenkirsche durch standortgerechte Laubbäume wie Traubeneichen, Hainbuchen sowie Winter- und Sommerlinden ersetzt. Eichen spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie aufgrund ihrer hohen Widerstandskraft und ihres robusten Wachstums besonders wichtig für die Klimastabilität des Waldes sind.

Versuchsprojekt der AG Waldwende

Ein Stopp wurde auch eingelegt bei einer kleinen Waldfläche, die der AG Waldwende und hier namentlich Markus Schade, zur Verfügung gestellt wurde. Die Gruppe um Markus Schrade schilderte anschaulich ihr Anliegen einen Wald ohne vor allem wirtschaftlichen Eingriffen des Menschen gedeihen zu lassen und eine möglichst naturnahe Waldflächen entstehen zu lassen. Der Austausch dazu war äußerst spannend und lehrreich.

Ziel: Ein vielfältig strukturierter Mischwald

Das zukünftige Erscheinungsbild des Kollekturwalds soll geprägt sein von einem vielfältig strukturierten Mischwald. Ziel ist es, einen Wald zu schaffen, der sowohl Dürren als auch Stürmen trotzen kann und gleichzeitig große Mengen an Kohlenstoffdioxid speichert. Durch die Schaffung von Sandrasenflächen und Kleingewässern sollen zusätzliche Biotope entstehen, die die ökologische Vielfalt weiter fördern.

Unterstützung durch die Deutsche Bahn

Ein weiteres wichtiges Detail des Waldumbaus ist die finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Bahn. Im Rahmen des Projekts Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim trägt die Bahn zur ökologischen Aufwertung des Waldes bei. Dies geschieht nicht zuletzt, um die negativen Auswirkungen des Bahnprojekts auf die Umwelt zu kompensieren.

Der Kollekturwald in Mannheim-Schönau steht somit vor einer vielversprechenden Zukunft, in der Natur- und Artenschutz eine zentrale Rolle spielen. Die Zusammenarbeit von Stiftung Schönau, Landschaftsagentur Plus und der Deutschen Bahn zeigt, wie wichtig gemeinsame Anstrengungen sind, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und den Stadtwald für zukünftige Generationen zu erhalten.