Gemeinsame Zumeldung: Das forstliche Risikomanagement im Land wird an den Klimawandel angepasst werden

In der Modellregion „Waldbrandschutz Hardtwald“ wurden in dieser Woche die ersten Projektergebnisse im Beisein des Ministers für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL und des stv. Ministerpräsidenten und Innenministers Thomas Strobl vorgestellt. Demnach wird eine enge Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft zwischen Feuerwehr, Forst und weiteren Akteuren angestrebt, um Verfahren und Konzepte zu entwickeln, zu erproben und einzuüben. Zu den präventiven Maßnahmen, die gemeinsam von der Landesforstverwaltung und ForstBW angegangen werden, zählen u. a. die Anlage von Löschwasserbrunnen in Absprache mit den Gemeinden sowie weitere waldbauliche Maßnahmen. Zudem werden Abläufe der Brandbekämpfung mit der Feuerwehr im Wald eingeübt, die Bereitstellung digitaler Informationen für die Einsatzleitung forciert und Waldbrandrisikokarten entwickelt.

Bei einem Besuch der neuen Hauptfeuerwache in Mannheim hatten sich kürzlich auch Elke Zimmer MdL und Dr. Susanne Aschhoff MdL zum Katastrophenschutz, der die Waldbrandbekämpfung einschließt, informiert. „Mit Blick auf die jährliche Zunahme der Tage mit hohem Waldbrandrisiko müssen wir dafür Sorge tragen, für den Ernstfall vorbereitet zu sein“, erläutern die beiden Abgeordneten die gegenwärtige Herausforderung. Brandmeister Nähter gab den Abgeordneten einen Überblick über die Gegebenheiten: „Aktuell und bereits vor der derzeitigen Waldbrandsaison haben wir ein Konzept zur besseren Wasserversorgung bei Wald- und Vegetationsbränden etabliert“, berichtet der Kommandant der Mannheimer Feuerwehr. „Grundlage für ein solches Konzept ist selbstverständlich immer auch eine gute Abstimmung der relevanten Akteure. In diesem Fall zwischen uns als Feuerwehr und dem Forstamt, aber auch zwischen unserer Berufsfeuerwehr und den Ehrenamtlichen bei der Freiwilligen Feuerwehr, deren Bedeutung bei solchen Einsätzen besonders zum Tragen kommt.“ Die Bedeutung des Waldes für Mannheim ist für die Abgeordneten der GRÜNEN-Landtagsfraktion offensichtlich: „Der Stadtwald in Mannheim ist ein wichtiger CO²- Speicher sowie der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Nicht zuletzt ist er gerade auch an heißen Tagen ein wichtiger Erholungsort für die Bevölkerung – all dies gilt es zu schützen! Dazu mahnt auch ein Gedenkstein zum Großwaldbrand 1976 im Käfertaler Wald.“  Nachdem 140 Hektar Waldfläche den Flammen zum Opfer fielen, entstand dort ein Mischwald, in dem sich Feuer langsamer als in dem Nadelbaumwald von 1976 ausbreiten dürfte. Um die bei vielen Mannheimer*innen beliebten Ausflugsziele, die unter der zunehmenden Trockenheit leiden, sorgen sich viele Menschen. Nach Auskunft von Brandmeister Nähter ist „die Stadt Mannheim umgeben von rund 1.800 Hektar Wald: dem Käfertaler Wald im Norden, im Westen am Rhein liegen der Waldpark und die Reißinsel, im Süden der Rheinauer Dossenwald. Diese großflächigen Waldgebiete bergen bei anhaltender Trockenheit und Hitze ein entsprechendes Risiko für Brände. Um auf einen solchen Ernstfall schnell und wirksam reagieren zu können, verfügt die Mannheimer Feuerwehr über gemeinsame Planungen mit den Forstämtern.“

Doch auch die Bürger*innen selbst sind gefragt, sich im Wald richtig zu verhalten: So dürfen dort kein Feuer gemacht und keine Zigaretten oder Glas achtlos weggeworfen werden.